Qualitätsmanagement an Bremer Schulen
Beginnend mit dem Jahr 2002 wurde zunächst in 5 Projektschulen und dann bis 2008 in allen beruflichen Schulen, das in der Nord-West-Schweiz entwickelte Qualitätsmanagementmodell "Qualität durch Evaluation und Entwicklung (Q2E)" eingeführt. Hintergrund dafür war die bildungspolitische Umsteuerung zur "eigenverantwortlichen Schule". Mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) wurde die Einführung überwiegend co-finanziert. Seit 2009 orientiert auch das Referat Berufliche Bildung bei der Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit sein Qualitätsmanagement an dem Modell Q2E.
Das Gesamtsystem lässt sich aktuell folgendermaßen abbilden:
QEE - Qualitätssicherung an Bremer Schulen
Die wesentlichen Elemente des Qualitätsmanagementsystems sind
- das von der Schule selbst formulierte Qualitätsleitbild zu den Qualitätsbereichen Input, Prozess Schule, Prozess Unterricht und Output,
- die individuelle Qualitätsentwicklung (vor allem durch Individualfeedback),
- die institutionelle Qualitätsentwicklung (vor allem durch Selbstevaluationen),
- die Steuerung der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung (u.a. durch ein Qualitätshandbuch mit Konzepten zu wesentliche Qualitätsverfahren, ein Qualitätsarchiv, Regelungen zur Qualitätsverantwortung und Mitarbeitergespräche),
- eine in etwa fünfjährigem Rhythmus stattfindende Externe Evaluation als Metaevaluation.
Eine Zertifizierung ist möglich und wurde bislang einer Schule bescheinigt.
Die Schulen nehmen im Wesentlichen ihre Qualitätsverantwortung eigenständig wahr und sind für die inhaltliche Ausprägung von Qualitätszielen ebenso zuständig wie für die Ausgestaltung von qualitätssichernden Prozessen.
Für das Q2E-Modell in der Schweiz wurden beginnend mit dem Jahr 2011 neue Standards für die Externe Evaluation definiert und verbindlich festgelegt.
Das Land Bremen hat sich entschieden, das ursprüngliche System beizubehalten und – wo notwendig - landesspezifisch weiterzuentwickeln. Die Bezeichnung lautet nunmehr QEE.
Derzeit wird in Kooperation mit einem externen Partner eine Neukonzeption der Externen Evaluation entwickelt, die bei Schulen mit bereits vollständig implementiertem QEE stärker auf Aspekte der Nachhaltigkeit des Qualitätsmanagements und der Wirksamkeit hinsichtlich der alltäglichen Prozesse fokussiert.
Schnittstelle Schulbehörde - Schulen
Mit jährlichen Ziel-Leistungsvereinbarungen zwischen Schulen und Bildungsbehörde wird gewährleistet, dass die Eigenverantwortung von den Schulen auch tatsächlich wahrgenommen wird und dies für die übergeordnete Verantwortungsebene sichtbar bleibt. Ergänzend zu diesen zwischen Schulaufsicht und Schulleitungen individuell getroffenen Vereinbarungen zu Qualitätsverfahren und Schulentwicklungsvorhaben ist derzeit (als schulaufsichtliches Controlling) ein Indikatorensystem in Erprobung, mit dem mittels einer systematisierten Abfrage festgestellt werden kann, ob an der Schule alle relevanten Bereiche mit den erwarteten Qualitätsaspekten verbunden sind. Dort wo dies nicht der Fall ist, soll ein ebenfalls systematisiertes Interventionsverfahren greifen, das gemeinsam mit dem Indikatorensystem erprobt wird.
Wirkungsstudie
Gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds wird im Zeitraum Februar 2012 bis Januar 2014 eine Studie zur Frage der Wirkung schulischen Qualitätsmanagements auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen durchgeführt. Ein in einer Vorstudie entwickeltes und von verschiedenen Experten begutachtetes Wirkungsmodell ist die Grundlage für qualitative empirische Verfahren mit denen nach guten Gründen für bzw. gegen die Nutzung von Elementen eines schulischen Qualitätsmanagements für lernunterstützende Verständigungsprozesse zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern bzw. den Lehrkräften untereinander und mit den Leitungsverantwortlichen geforscht wird.
Ausführliche Informationen zum gesamten Steuerungszyklus, zu den einzelnen Verfahren und aktuellen Projektschwerpunkten können abgerufen werden unter der Rubrik Schulqualität auf www.bildung.bremen.de
(Quelle: Senatorin für Kinder und Bildung)
Kontakt
Die Senatorin für Kinder und Bildung
Referat Qualitätsentwicklung und Standardsicherung
Rembertiring 8 - 12
28195 Bremen
Ansprechpartner
Sabine Kurz
Tel.: +49 (0) 421 361 14185
sabine.kurz@bildung.bremen.de
Helmut Ittner
Projektkoordinator
Helmut.Ittner@bildung.bremen.de